Was ist Jazz- und Modern Dance?
Der
heutige Jazztanz hat sich in den USA
entwickelt, seine Ursprünge liegen jedoch im afrikanischen Tanz.
1940 brachte Katherine Dunham in New York ihr erstes großes Jazz-Tanzstück heraus. Mit „Tropics and Le Jazz Hot“ wollte sie den Weg zeigen, den der schwarze Jazzdance von den West-lndies und New Orleans aus bis nach Harlem zurückgelegt hatte. Dabei setzte sie afroamerikanische Bewegungstechniken künstlerisch ein. Eine weitere große farbige Tänzerin der vierziger Jahre war Peal Primus. Sie studierte und zeigte rein afrikanische Tänze.
Die Ideale des Jazzdance unterscheiden sich von denen des klassischen Balletts, bei dem der Körper möglichst schwerelos im Raum agieren soll. Im afrikanischen und afroamerikanischen Tanz bleibt er das, was er ist: Masse und raumfüllender Körper mit Bodenkontakt. Im Mittelpunkt stehen Techniken der Isolation und Multiplikation, deren Einflüsse sich im heutzutage auch im Breakdance und HipHop zeigen. Das Prinzip der Polyzentrik verlangt, dass im Jazzdance Körperteile aktiv eingesetzt werden, die im klassischen Ballett „nur mitbewegt werden: Kopf, Schultern, Brustkorb und vor allem das Becken. Man tanzt nicht stets auf den Grundbeat —wichtig ist der „Swing“.
Ebenfalls Anfang der vierziger Jahre übernahmen die ersten weißen Tänzer Elemente des Jazzdance. Bekannteste Vertreterin des sich entwickelnden Modernen Tanzes ist wohl Martha Graham. Sie gab dem „weißen‘~ Tanz wieder etwas von der erdhaften Schwere des Körpers zurück. Hinzu kommt, dass im Modern Dance die „Levels“, die Ebenen, ausgiebig genutzt werden. Synthesen von Jazz- und Modern Dance sind möglich, jedoch sollten die Unterschiede zwischen beiden Stilen nicht vergessen werden.
Modern Dance setzt den Körper als Ganzes ein, während die Grundtechnik des Jazz die Isolation ist und bleibt. Dennoch haben beide Stile Merkmale vom jeweils anderen entliehen. Charakteristisch für den Modem Dance ist das von Martha Graham aus dem Prozess des Atmens abgeleitete Prinzip von „Contraction“ und „Release“, von Spannung und Entspannung. Auch der ungeschulte Betrachter bemerkt das daraus resultierende „fließende“ Erscheinungsbild des Modem Dance, im Gegensatz zu den typischen isolierten und „zackigen“ Jazz-Bewegungen. Der Modern Dance setzt auf Weite und Länge in der Bewegung, auf Schwünge und Fortbewegung im Raum und wirkt insgesamt weicher als der Jazz.
Wie wird Jazz- und Modem Dance bei Turnieren bewertet?
Wertungsrichter und -richterinnen müssen sich an die folgenden vier Wertungsgebiete halten:
Präsentationsfähigkeit
Bewertet werden Darstellungsfähigkeit, Darstellungswillen und Darstellungskraft der Formation, welche man auch mit dem Begriff Ausstrahlung umschreiben kann. Es geht also um mehr, als um ein aufgesetztes Lächeln. Die äußere Aufmachung fließt nur in so weit ein, als dass sie Musik und Tanz unterstreichen sollte. Des weiteren wird auf eine erkennbare Interaktion zwischen den Tänzerlnnen geachtet, schließlich handelt es sich um eine Mannschaftssportart.
Musikalität
Der Bereich Musikalität fällt ab 2014 weg, findet aber Beachtungen in den übrigen drei Bewertungefeldern.
Die Verbindung zwischen Tanz und Musik muss zu sehen/spüren sein. Bewertet wird die Umsetzung von Musik, Klang und Geräusch in Bewegung. Dazu gehören Takt und Rhythmisierung sowie Akzentuierung und Dynamik. Wird der Grundrhythmus von den Tänzerlnnen gehört, und werden Rhythmus und Melodiebögen durch bewusste Wechsel in der Bewegungsqualität von den Tänzerlnnen gestaltet? So ist es z.B. einfacher -aber auch einfallsloser- sämtliche Bewegungen immer auf den Grundbeat eines Stückes zu tanzen.
Technik
Bewertet werden der Schwierigkeitsgrad und die korrekte Bewegungsausführung. Darunter fallen: Basis, Balance, Beweglichkeit, Isolation, Drehungen, Sprünge, Bewegungsvielfalt. Des weiteren wird die Konstanz der Leistung bewertet:
Ausdauer, Kraft, Kondition.
Choreographie
Bewertet werden die im Folgenden kurz zusammengefassten Aspekte.
- Stil: d.h. die Übereinstimmung von Idee, Bewegung, Raumaufteilung
- Kreativität: Originalität in Idee, Bewegung, Raumaufteilung
- Dramaturgie: Aufbau des Stückes und Stimmigkeit von Bewegungsübergängen
Pro Formation kann der Wertungsrichter pro Wertungsgebiet 1-10 Punkte vergeben (eine Gruppe kann also zwischen 4 und 40 Punkten erhalten). Es handelt sich um eine vergleichende Wertung, d.h. alle Formationen werden an der zuerst startenden gemessen. Aus diesem Grund legen viele Wertungsrichterlnnen bei der ersten Formation einen Mittelwert von fünf Punkten pro Wertungsgebiet an, um bei den folgenden Gruppen genügend Spielraum nach oben und unten zu haben. Um die endgültige Placierung einer Formation zu errechnen, wird nach dem Majoritätsprinzip vorgegangen. Wenn eine Formation von den Wertungsrichtern in der offenen Wertung eine absolute Mehrheit für einen Platz bekommt, besitzt sie diesen.
(Beispiel: Von fünf Wertungsrichtern bekommt eine Formation die Wertung 1 3 1 1 4. Damit belegt sie eindeutig den ersten Rang)
Wie man sehen kann, ist das Werten eine ziemlich anspruchsvolle und anstrengende Tätigkeit. Wie bei jeder Sportart mit künstlerischem Anteil, bei der das Ergebnis nicht anhand von Toren absolut festgemacht werden kann, ist ein Rest von Subjektivität bei Wertungsrichtern und -richterinnen nicht auszuschließen. Die überwiegende Zahl von ihnen ist sich dessen jedoch bewusst und bemüht sich um eine objektive Wertung anhand der vier Wertungsgebiete.
1940 brachte Katherine Dunham in New York ihr erstes großes Jazz-Tanzstück heraus. Mit „Tropics and Le Jazz Hot“ wollte sie den Weg zeigen, den der schwarze Jazzdance von den West-lndies und New Orleans aus bis nach Harlem zurückgelegt hatte. Dabei setzte sie afroamerikanische Bewegungstechniken künstlerisch ein. Eine weitere große farbige Tänzerin der vierziger Jahre war Peal Primus. Sie studierte und zeigte rein afrikanische Tänze.
Die Ideale des Jazzdance unterscheiden sich von denen des klassischen Balletts, bei dem der Körper möglichst schwerelos im Raum agieren soll. Im afrikanischen und afroamerikanischen Tanz bleibt er das, was er ist: Masse und raumfüllender Körper mit Bodenkontakt. Im Mittelpunkt stehen Techniken der Isolation und Multiplikation, deren Einflüsse sich im heutzutage auch im Breakdance und HipHop zeigen. Das Prinzip der Polyzentrik verlangt, dass im Jazzdance Körperteile aktiv eingesetzt werden, die im klassischen Ballett „nur mitbewegt werden: Kopf, Schultern, Brustkorb und vor allem das Becken. Man tanzt nicht stets auf den Grundbeat —wichtig ist der „Swing“.
Ebenfalls Anfang der vierziger Jahre übernahmen die ersten weißen Tänzer Elemente des Jazzdance. Bekannteste Vertreterin des sich entwickelnden Modernen Tanzes ist wohl Martha Graham. Sie gab dem „weißen‘~ Tanz wieder etwas von der erdhaften Schwere des Körpers zurück. Hinzu kommt, dass im Modern Dance die „Levels“, die Ebenen, ausgiebig genutzt werden. Synthesen von Jazz- und Modern Dance sind möglich, jedoch sollten die Unterschiede zwischen beiden Stilen nicht vergessen werden.
Modern Dance setzt den Körper als Ganzes ein, während die Grundtechnik des Jazz die Isolation ist und bleibt. Dennoch haben beide Stile Merkmale vom jeweils anderen entliehen. Charakteristisch für den Modem Dance ist das von Martha Graham aus dem Prozess des Atmens abgeleitete Prinzip von „Contraction“ und „Release“, von Spannung und Entspannung. Auch der ungeschulte Betrachter bemerkt das daraus resultierende „fließende“ Erscheinungsbild des Modem Dance, im Gegensatz zu den typischen isolierten und „zackigen“ Jazz-Bewegungen. Der Modern Dance setzt auf Weite und Länge in der Bewegung, auf Schwünge und Fortbewegung im Raum und wirkt insgesamt weicher als der Jazz.
Wie wird Jazz- und Modem Dance bei Turnieren bewertet?
Wertungsrichter und -richterinnen müssen sich an die folgenden vier Wertungsgebiete halten:
Präsentationsfähigkeit
Bewertet werden Darstellungsfähigkeit, Darstellungswillen und Darstellungskraft der Formation, welche man auch mit dem Begriff Ausstrahlung umschreiben kann. Es geht also um mehr, als um ein aufgesetztes Lächeln. Die äußere Aufmachung fließt nur in so weit ein, als dass sie Musik und Tanz unterstreichen sollte. Des weiteren wird auf eine erkennbare Interaktion zwischen den Tänzerlnnen geachtet, schließlich handelt es sich um eine Mannschaftssportart.
Musikalität
Der Bereich Musikalität fällt ab 2014 weg, findet aber Beachtungen in den übrigen drei Bewertungefeldern.
Die Verbindung zwischen Tanz und Musik muss zu sehen/spüren sein. Bewertet wird die Umsetzung von Musik, Klang und Geräusch in Bewegung. Dazu gehören Takt und Rhythmisierung sowie Akzentuierung und Dynamik. Wird der Grundrhythmus von den Tänzerlnnen gehört, und werden Rhythmus und Melodiebögen durch bewusste Wechsel in der Bewegungsqualität von den Tänzerlnnen gestaltet? So ist es z.B. einfacher -aber auch einfallsloser- sämtliche Bewegungen immer auf den Grundbeat eines Stückes zu tanzen.
Technik
Bewertet werden der Schwierigkeitsgrad und die korrekte Bewegungsausführung. Darunter fallen: Basis, Balance, Beweglichkeit, Isolation, Drehungen, Sprünge, Bewegungsvielfalt. Des weiteren wird die Konstanz der Leistung bewertet:
Ausdauer, Kraft, Kondition.
Choreographie
Bewertet werden die im Folgenden kurz zusammengefassten Aspekte.
- Stil: d.h. die Übereinstimmung von Idee, Bewegung, Raumaufteilung
- Kreativität: Originalität in Idee, Bewegung, Raumaufteilung
- Dramaturgie: Aufbau des Stückes und Stimmigkeit von Bewegungsübergängen
Pro Formation kann der Wertungsrichter pro Wertungsgebiet 1-10 Punkte vergeben (eine Gruppe kann also zwischen 4 und 40 Punkten erhalten). Es handelt sich um eine vergleichende Wertung, d.h. alle Formationen werden an der zuerst startenden gemessen. Aus diesem Grund legen viele Wertungsrichterlnnen bei der ersten Formation einen Mittelwert von fünf Punkten pro Wertungsgebiet an, um bei den folgenden Gruppen genügend Spielraum nach oben und unten zu haben. Um die endgültige Placierung einer Formation zu errechnen, wird nach dem Majoritätsprinzip vorgegangen. Wenn eine Formation von den Wertungsrichtern in der offenen Wertung eine absolute Mehrheit für einen Platz bekommt, besitzt sie diesen.
(Beispiel: Von fünf Wertungsrichtern bekommt eine Formation die Wertung 1 3 1 1 4. Damit belegt sie eindeutig den ersten Rang)
Wie man sehen kann, ist das Werten eine ziemlich anspruchsvolle und anstrengende Tätigkeit. Wie bei jeder Sportart mit künstlerischem Anteil, bei der das Ergebnis nicht anhand von Toren absolut festgemacht werden kann, ist ein Rest von Subjektivität bei Wertungsrichtern und -richterinnen nicht auszuschließen. Die überwiegende Zahl von ihnen ist sich dessen jedoch bewusst und bemüht sich um eine objektive Wertung anhand der vier Wertungsgebiete.